Mein Weg mit LRS und Burnout
- anikakaun
- 21. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Hallo zusammen, ich habe mit euch schon geteilt, wie ich damals in den Burnout gerutscht bin.

Damals war mir gar nicht bewusst, warum die LRS-Ausbildung plötzlich in mein Leben trat.
Heute weiß ich: Meine eigene LRS hat definitiv dazu beigetragen, dass ich im Burnout gelandet bin.
Was hat das eine mit dem anderen zu tun?
LRS bildet oft die Grundlage für all das, was Menschen in Dauerstress versetzt –negative Glaubenssätze, das ständige Gefühl, nicht gut genug zu sein. Die ständige Angst, etwas falsch zu machen – erst beim Schreiben und Lesen, später ganz allgemein. Ein hoher Anspruch an Perfektion. Sich ständig vergleichen. Und die Frage: „Warum kriegen die anderen das hin – und ich nicht? Warum bin ich anders?“
Meine Geschichte mit LRS
Meine Eltern haben versucht, mich zu unterstützen – mit mir bis zum Erbrechen geübt, später Nachhilfe organisiert. Sie gaben mir Sätze mit wie: „Gar nicht wird gar nicht zusammen geschrieben.“ Das ist logisch – aber unter Druck habe ich es vergessen.
Und Sätze wie: „Die lernt das nie.“ waren nicht böse gemeint – aber sie haben Spuren hinterlassen.
Anpassung als Überlebensstrategie
Ich habe damals nicht gelernt, dass ich gut bin, wie ich bin. Nicht, dass ich „dümmer“ bin als andere – sondern einfach eine andere Art brauche, Dinge zu verstehen. Ich höre z. B. nicht, ob ein Wort mit „ie“ oder „i“ geschrieben wird. Und das ist okay.
Aber so habe ich früh gelernt: Mach dich möglichst unsichtbar. Nicht vorlesen. Nicht an die Tafel. In Gruppen lieber nichts sagen. Meine Meinung nicht klar vertreten – denn: „Die anderen wissen es besser.“
⚡ So wurde LRS zum inneren Dauerstress
Diese Muster haben mich mein ganzes Leben begleitet. In jedem Job wollte ich perfekt sein – und war trotzdem bei jeder E-Mail, jeder Präsentation, jedem Protokoll unsicher. Ich habe mich selbst zurückgestellt – und versucht, durch Leistungsbereitschaft zu kompensieren.
Immer mit dem Gefühl: Ich bin nicht gut genug. Ich habe nicht die gleiche Relevanz. Ich werde nicht gesehen. Und immer wieder der Vergleich mit anderen.
💥 LRS als Nährboden für Burnout
Meine LRS hat meinen Burnout nicht allein verursacht –aber sie war ein entscheidender Wegbegleiter:
Isolation
Druck (von außen und von innen)
Glaubenssätze
das Gefühl von „Ich bin anders = minderwertig“
All das war da – lange bevor ich zusammengebrochen bin.
Heute bin ich dankbar
Dankbar, dass ich für mich einen Weg finden konnte, aus dieser Mühle auszusteigen. Und genau deshalb ist die LRS-Ausbildung in mein Leben gekommen.
Damit ich heute schon bei Kindern sagen kann: „Du bist toll – genau so, wie du bist.“
Und damit ich Erwachsene unterstützen kann, diesen Kreislauf zu durchbrechen –nicht mehr klein zuhalten durch alte Glaubenssätze und das lähmende Gefühl: „Ich kann das nicht.“
📎 Lese auch gerne meinen Beitrag zu meinem Weg in den Burnout – und wie mein Umfeld darauf reagiert hat. 😊
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