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Burnout & LRS – zwei Wege der Überforderung. Eine gemeinsame Antwort: Verständnis und nachhaltige Hilfe.

Burnout und Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten scheinen auf den ersten Blick ganz unterschiedliche Themen zu sein – betreffen aber oft dieselben Muster: ständiger Druck, hohe Anforderungen, Versagensängste und das Gefühl, nicht zu genügen.

Ob in der Schule, im Berufsleben oder im Familienalltag – wenn Belastung zur Dauerbelastung wird, zeigen Körper und Psyche irgendwann deutliche Warnsignale. Als Coach mit eigener Burnout-Erfahrung und zertifizierte LRS-Trainerin ist es mir ein Anliegen, Hintergründe aufzuzeigen, zu entlasten und ganz konkrete Wege aufzuzeigen, wie Veränderung gelingen kann.

Was ist ein Burnout?

Ein klassischer Burnout ist ein Zustand emotionaler, physischer und mentaler Erschöpfung, der häufig durch chronischen Stress und Überforderung im beruflichen oder privaten Bereich verursacht wird. Dieser Zustand äußert sich in einer Reihe von Symptomen, darunter anhaltende Müdigkeit, reduzierte Leistungsfähigkeit, emotionale Erschöpfung, Zynismus sowie das Gefühl, von der Arbeit oder den eigenen Verpflichtungen entfremdet zu sein. Burnout kann auch zu physischen Beschwerden wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen und einem geschwächten Immunsystem führen. Es betrifft nicht nur das individuelle Wohlbefinden, sondern kann auch die Leistungsfähigkeit und das soziale Leben sowie die Beziehungen zu Kollegen und Familie beeinträchtigen.​

Was ist ein Burnout nicht?

Burnout ist kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern ein Syndrom.​

Der Unterschied zwischen einem Syndrom und einer Krankheit liegt in der Definition und der Art, wie diese Begriffe verwendet werden:

  1. Krankheit: Eine Krankheit bezeichnet einen spezifischen pathologischen Zustand, der durch eine definierte Ursache (wie Infektionen, genetische Faktoren oder Umweltfaktoren) gekennzeichnet ist. Krankheiten haben oft klare Symptome und können diagnostiziert und behandelt werden. Beispiele sind Diabetes, Herzkrankheiten oder Tuberkulose.​

  2. Syndrom: Ein Syndrom hingegen ist eine Gruppe von Symptomen und Zeichen, die gemeinsam auftreten und auf einen bestimmten Zustand oder eine zugrunde liegende Ursache hinweisen, jedoch nicht unbedingt eine spezifische Krankheit darstellen. Ein Syndrom kann verschiedene Ursachen haben und nicht immer vollständig verstanden werden. Ein Beispiel für ein Syndrom ist das Down-Syndrom, das durch eine genetische Anomalie verursacht wird, oder das Reizdarmsyndrom, das eine Vielzahl von gastrointestinalen Symptomen umfasst, aber keine klare organische Ursache hat.

Zusammengefasst: Eine Krankheit ist oft eine spezifische Diagnose mit einer klaren Ursache, während ein Syndrom eine Sammlung von Symptomen ist, die auf einen Zustand hinweisen, aber nicht unbedingt eine spezifische Krankheit darstellen müssen.

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Arten von Burnout

Ein Burnout kann in vielen Formen und in unterschiedlicher Art und Weise auftreten. Betroffene können dabei sehr unterschiedliche Symptome entwickeln. Folgend eine kleine Übersicht möglicher Burnout-Arten.  

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Beruflicher Burnout

Die am häufigsten auftretende Form

Erkennst du einen dieser Symptome bei dir oder Freunden / Familie? 

Trifft eines oder mehrere Kriterien auf eine Person zu, sollte schnell gehandelt und Hilfe gesucht werden!

Möglichkeiten sind Therapeuten oder Coaches, die sich besonders auf das Thema Burnout spezialisiert haben.

LRS verstehen!

Was ist LRS?

LRS steht für Lese-Rechtschreib-Schwäche. Betroffene Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und/oder Schreibens, obwohl ihre allgemeine Intelligenz, Lernfähigkeit und Begabung oft völlig im normalen Bereich liegen. LRS wird häufig auch als Teilleistungsstörung bezeichnet.

LRS ist keine Frage von Faulheit, fehlender Übung oder mangelndem Interesse, sondern eine spezifische Lernstörung, die sehr unterschiedliche Ursachen und Ausprägungen haben kann.

Hintergründe zu LRS

Die genauen Ursachen von LRS sind noch nicht vollständig geklärt. Man geht jedoch davon aus, dass mehrere Faktoren zusammenwirken:

  • Genetische Veranlagung: LRS tritt familiär gehäuft auf.

  • Neurobiologische Faktoren: Betroffene verarbeiten sprachliche Informationen im Gehirn anders, z. B. bei der Laut-Buchstaben-Zuordnung.

  • Sprachentwicklung: Frühkindliche Sprachverzögerungen oder -auffälligkeiten können das Risiko erhöhen.

  • Aufmerksamkeits- und Wahrnehmungsprozesse: Schwierigkeiten in der auditiven oder visuellen Verarbeitung können die Problematik verstärken.

  • Psychosoziale Faktoren: Stress, emotionale Belastungen oder ein ungünstiges Lernumfeld können LRS ebenfalls beeinflussen.

Wichtig: LRS ist keine Folge von Intelligenzminderung oder mangelnder Erziehung.

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Formen / Arten der LRS

​Man kann verschiedene Schwerpunkte der Störung unterscheiden:

  1. Leseschwäche (Dyslexie)

    • Probleme beim Erkennen, Zusammensetzen und Verstehen von Buchstaben und Wörtern.

    • Langsames, stockendes Lesen.

    • Schwierigkeiten beim sinnerfassenden Lesen.

  2. Rechtschreibschwäche (Dysgrafie)

    • Fehler beim Schreiben (Buchstabenverdrehungen, Auslassungen, falsche Buchstabenfolgen).

    • Unsicherheiten bei der Anwendung von Rechtschreibregeln.

    • Häufige Probleme bei der Laut-Buchstaben-Zuordnung.

  3. Kombinierte Lese-Rechtschreib-Schwäche

    • Sowohl Lesen als auch Schreiben sind betroffen.

    • Diese Form ist besonders häufig.

Erste Anzeichen

Häufige Anzeichen (Erste Hinweise)

  • Verdrehen oder Auslassen von Buchstaben

  • Langsames, mühsames Lesen

  • Probleme beim Abschreiben

  • Große Unterschiede zwischen mündlichen und schriftlichen Leistungen

  • Vermeidung von Lese- und Schreibaufgaben

  • Emotionale Belastungen wie Frustration, Angst oder Schulunlust

LRS ist gut behandelbar!

Mit einer gezielten, individuellen Förderung und einer professionellen Diagnostik kann den meisten Betroffenen sehr gut geholfen werden. Je früher die Förderung einsetzt, desto besser lassen sich negative schulische und psychische Folgen vermeiden.

Französisches Wörterbuch
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